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Ermittlungen in Beirut wegen Fahrlässigkeit gestartet

Es war ein Schock, welcher um die ganze Welt ging. Hunderte von Videos gingen ein, welche die Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut zeigten. Die Druckwelle breitete sich über die Stadt aus und brachte nicht nur zahlreiche Scheiben zum Brechen, sondern bisher sind auch mindestens 130 Tote bekannt. Dazu kommen noch über 5.000 Verletzte. Natürlich ist die große Frage, wie es zur gigantischen Explosion kommen konnte, welche sogar noch in Zypern zu hören war. Eine Untersuchungskommission soll nun klären, wie die Detonation am Beiruter Hafen entstanden ist. Die ersten Ergebnisse sollen in wenigen Tagen vorliegen, wie die Nachrichten Schweiz berichten.

 

Was war der Grund für die Explosion?

Die verheerende Explosion in Beirut lässt den Hafen in Schutt und Asche zurück, weshalb die Regierung nun schnellstmöglich herausfinden will, wie es zur gewaltigen Detonation kommen konnte. Dabei gehen die Experten von einem Unglück in Folge von Fahrlässigkeit aus. Bis zum jetzigen Ermittlungsstand sieht es so aus, als sei eine große Menge Ammoniumnitrat für die Explosion verantwortlich gewesen. Sie soll bereits seit Jahren ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen am Hafen lagern. Dabei kommt Ammoniumnitrat sowohl in Dünger als auch in Sprengstoff zum Einsatz. Überraschend ist es deshalb nicht, dass Kritiker das Versagen auch in der politischen Führung des Landes sehen. Immerhin führte Ammoniumnitrat bereits mehrfach in der Vergangenheit zu tödlichen Explosionen und wurde auch bei Anschlägen eingesetzt.

 

Fünf Tage Zeit

Die Untersuchungskommission der Regierung muss nun genau unter die Lupe nehmen, wie es zur Explosion kommen konnte. Der erste Bericht soll innerhalb von fünf Tagen auf dem Tisch liegen. Auch das Ausland greift ein, denn Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron kommt am Donnerstag zu Besuch. Vor Ort trifft er sich mit den führenden Politikern des Landes und klärt, wie weiter vorgegangen wird. Doch nicht nur Frankreich steht dem Libanon zur Seite, sondern es wird Hilfsbereitschaft aus allen Teilen der Welt angeboten. Mehrere Länder haben bereits Rettungsmannschaften mit Spürhunden zur Verfügung gestellt. Auch Hilfsgüter trafen vermehrt ein, besonders medizinische Güter.

 

Einbrechende Wirtschaft

Die Wirtschaft leidet dabei genauso unter der Explosion, wie die Menschen vor Ort. Großteile des Hafens wurden zerstört, welcher für die Versorgung des Landes essenziell ist. Deshalb warnen Beobachter in den News, dass es schon bald zu einer verschärften Versorgungskrise kommen könnte. Dabei leidet der Libanon bereits seit Monaten unter einer schweren Wirtschaftskrise, was auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Große Teile der Bevölkerung leben in kompletter Armut. Deshalb bittet Präsident Aoun um schnelle internationale Hilfe.